
Die tragikomische History of Zombie
Zombies sind quasi die IKEA-Regale der Popkultur: billig produziert, überall gleich und trotzdem kaufen sich Leute immer neue. Der Begriff selbst stolpert im 19. Jahrhundert aus der haitianischen Voodoo-Kultur in die westliche Welt. Dort bedeutete „zombi“ ursprünglich einen durch Magie willenlos gemachten Menschen. Heute ist das nur noch die Beschreibung für jeden, der Montag früh in der Bahn sitzt.
Der erste Zombie-Film? 1932, White Zombie. Schwarz-Weiß, Bela Lugosi, viel Augenrollen und eine Handlung, die aus heutiger Sicht so fesselnd ist wie ein Steuerbescheid. Aber immerhin: es war der Startschuss für eine jahrzehntelange Kino-Invasion von untoten Statisten mit Mehl im Gesicht.
Richtig Fahrt aufgenommen hat das Ganze dann 1968 mit George A. Romeros Night of the Living Dead. Da waren die Zombies plötzlich nicht mehr Voodoo-Puppen, sondern menschenfressende Nachbarn, die an deiner Tür kratzen, weil sie Bock auf deine Innereien haben. Und zack – der Zombie war im Mainstream angekommen.
Ab den 2000ern wurde das Ganze dann endgültig zur Karikatur: Resident Evil, 28 Days Later, The Walking Dead. Irgendwann hatte man das Gefühl, jeder Drehbuchautor dachte: „Mist, ich hab keine Idee – machen wir’s halt mit Zombies.“ Videospiele, Serien, Snacks, sogar romantische Zombie-Komödien (Warm Bodies, 2013) – offenbar muss selbst ein halb verwester Kadaver noch lernen, wie man Herzen bricht.
Heute ist der Zombie ein Popkultur-Dauerläufer. Vom Splatter-Spaß bis hin zum philosophischen „Der Zombie ist eigentlich ein Spiegel unserer Konsumgesellschaft“ (ja, wirklich, Akademiker verdienen damit Geld).